Die erste Schicht Was er zuerst bemerkte, als er die Augen noch geschlossen hielt, war der Geruch, der fremd, hart und beißend in der kalten Morgenluft hing und ihn aus einem unruhigen Schlaf geweckt hatte. Er fror in seiner abgetragenen Joppe, die ihm zu weit war und deren Ärmelenden er aufgekrempelt hatte. Er schob die Mütze über die Augen hoch und starrte, noch benommen vom Schlaf, durch die halbrunde Öffnung der Plane am Ende des Wagens in das von den Feuern der Hochöfen und Kokereien gerötete Dunkel hinaus. Am Holpern der Räder spürte er, dass die Straße gepflastert war. Er kauerte mit angezogenen Knien in seinem Versteck zwischen der Ladung: Kisten mit Schrauben und Maschinenteilen, Zementsäcke, Ölfässer und ein Postsack. Etwas Essbares hatte er nicht gefunden. Durch einen Spalt in der verschnürten Plane hinter dem Fuhrmann fiel ein Lichtschein der Wagenlampe auf sein Gesicht. Seine noch kindlich vollen Lippen waren schmal verschlossen, sein Haar war lang gewachsen und hing in rötlichbraunen Strähnen unter seiner Mütze hervor, bis dicht über die breite Nasenwurzel; über seinen abstehenden Ohren wellte es sich und stauchte gegen den Kragenrand. Er weitete den Spalt mit den Fingern und sah zum Kutschbock hinauf. Der Fuhrmann, der die Zügel hielt, hatte sich in seinen Mantel verkrochen; der Gehilfe neben ihm schlief, sein Oberkörper taumelte im Rhythmus der Fahrt hin und her. Der schwere, vierspännige Lastwagen rollte durch nasse, verödete Felder und Industriebrachen. In der Ferne dämmerte das erste blassrote Morgenlicht über den schwarzen Kegeln der Kohle- und Schlackehalden. ...